Microsoft AHB lässt BYOL für Clouddienstanbieter zu

FlexNet Manager Suite Version 2020 R2.3

Ab dieser Version enthält FlexNet Manager Suite BYOL-(Bring-Your-Own-License-)Management für Microsoft Windows Server (Datacenter- und Standard-Edition) sowie Microsoft SQL Server (Enterprise- und Standard-Edition) gemäß Azure-Hybridvorteil/Lizenzmobilität für IaaS-Installationen, die von Clouddienstanbietern gehostet werden.

Die Nutzungsrechte des Azure-Hybridvorteils (AHB) bei den Lizenztypen „Microsoft Server Core“ und „Microsoft Server/Management Core“ gewähren eingeschränkte Rechte, um entweder für standortgebundene Implementierungen erworbene Lizenzen auf Installationen zu übertragen, die von Ihrem Clouddienstanbieter gehostet werden, oder um diese standortgebundenen Berechtigungen gleichzeitig in der Cloud wiederzuverwenden. Die Rechte variieren nach Produkt (Microsoft Windows Server oder Microsoft SQL Server), nach Edition (Datacenter/Enterprise oder Standard), nach dem Clouddienstanbieter (Azure oder andere zugelassene Anbieter) und sogar nach der Artikelnummer (SKU), die für den Kauf verwendet wurde. In jedem Fall müssen Ihre vorhandenen Lizenzberechtigungen durch aktive Software Assurance gedeckt sein, um für diese BYOL-Rechte zur Nutzung Ihrer eigenen Lizenz infrage zu kommen.

Im Folgenden finden Sie eine Liste der IaaS-Rechte, vorausgesetzt, es besteht aktive Software Assurance für Ihre vorhandenen standortgebundenen Lizenzen:
Produkt Edition Clouddienstanbieter Rechte
Windows Server Datacenter Azure

Gleichzeitige Nutzung in standortgebundenen Installationen und in der öffentlichen Cloud von Azure (Azure Public Cloud) ohne Zusatzkosten.

  Standard Azure

Eine Lizenz kann entweder standortgebunden genutzt oder an die Cloud-Installation übertragen werden.

SQL Server Enterprise oder Standard Azure

Eine Lizenz kann entweder standortgebunden genutzt oder an die Cloud-Installation übertragen werden. Zum Vereinfachen der Migration darf die Lizenz für maximale 180 Tage Übergangszeit sowohl standortgebundene als auch Cloud-Installationen decken. Für jeweils 1 standortgebundene Lizenzberechtigung (= 1 Kern) erhalten Sie 1 virtuellen Kern (vCore) in der Cloud, wobei jedoch jeder VM mindestens 4 Lizenzberechtigungen (entsprechen 4 Kernen) zugewiesen sein müssen, auch wenn sie eigentlich nur 2 Kerne verwendet.

  Enterprise oder Standard Jede zugelassene Eine standortgebundene Lizenz kann in der Cloud neu zugewiesen werden (Lizenzmobilität). Für jeweils 1 standortgebundene Lizenzberechtigung (= 1 Kern) erhalten Sie 1 virtuellen Kern (vCore) in der Cloud, wobei jedoch jeder VM mindestens 4 Lizenzberechtigungen (entsprechen 4 Kernen) zugewiesen sein müssen, auch wenn sie eigentlich nur 2 Kerne verwendet.
Die Lizenzverwaltungserweiterungen gelten nur für die Lizenztypen „Microsoft Server/Management Core“ und „Server Core“. Die Erweiterungen umfassen folgende Elemente:
  1. Lizenztyp „Microsoft Server/Management Core“:
    1. Auf der Registerkarte Nutzungsrechte und Regeln der Lizenzeigenschaften wurde ein neuer Bereich für die Verbrauchseinstellungen für Microsoft Azure hinzugefügt.
    2. Auf der Registerkarte Verbrauch der Lizenzeigenschaften enthält die neue Spalte AHB verbraucht die Berechtigungen, die von Azure-Instanzen verbraucht werden. Der Wert kann mit dem standortgebundenen Verbrauch verglichen werden, den Sie in der vorhandenen Spalte Verbraucht finden.
  2. Lizenztyp „Microsoft Server Core“:
    1. Auf der Registerkarte Nutzungsrechte und Regeln der Lizenzeigenschaften wurde ein neuer Bereich für die Verbrauchseinstellungen für Clouddienstanbieter hinzugefügt.
    2. Die vorhandene Punkteregel SQL Server 2016 wurde erweitert, um die Lizenzmobilität für die Standard Edition (standortgebunden) zur Standard Edition (Cloud) abzubilden.
    3. Es wurde der neue Punkteregelsatz SQL Server 2016 Enterprise hinzugefügt, der Folgendes abdeckt:
      • Lizenzmobilität: Enterprise Edition zu Enterprise Edition
      • Lizenzmobilität: Enterprise Edition zu Standard Edition
  3. Die Seite Inventar beim Clouddienstanbieter hat zwei neue Spalten:
    • AHB für Windows Server legt für jede Installation fest, ob das Lizenzmodell BYOL oder PAYG (Pay As You Go) ist.
    • SQL-SQL-Servermobilität nimmt eine ähnliche Unterscheidung für Microsoft SQL Server vor.
  4. In den Anwendungseigenschaften hat die Registerkarte Geräte vier neue Spalten:
    • Inventarisiertes Cloud-Lizenzmodell
    • Angepasstes Cloud-Lizenzmodell
    • In der Cloud gehostet verlangt ein einfaches Ja oder Nein, um beim Filtern zu helfen.
    • Gehostet in/von gibt an, welcher Clouddienstanbieter die Installation hostet, bzw., ob sie standortgebunden ist.
  5. Auf derselben Registerkarte der Anwendungseigenschaften gibt es die neue Schaltfläche Clouddienstmodell zuweisen für den manuellen Dateneintrag bzw. die Korrektur unvollständiger Inventarisierungsergebnisse. Diese Schaltfläche belegt die Spalte Angepasstes Cloud-Lizenzmodell mit einem Wert, sodass die ursprünglichen Inventarisierungsergebnisse und Ihr angepasster Werte immer sichtbar sind.
  6. Der neue Bericht BYOL-Hybridvorteil für Microsoft Windows Server Datacenter zeigt mögliche Einsparungen für Window Server Datacenter Edition unter Rechten für die gleichzeitige Nutzung.
  7. Der Azure-Connector wurde um die Nutzung des Moduls Azure Az erweitert, damit Azure-Instanzen identifiziert werden können, die die Datacenter- oder Standard-Edition von Windows Server und/oder die Standard-Edition von SQL Server Enterprise gemäß Azure-Hybridvorteil ausführen. Beachten Sie: Auch wenn dieses Microsoft-Modul die Erkennung der betroffenen Lizenzmodelle zulässt, erlaubt es nicht die Erfassung von Hardware- und Software-Inventar. Um Inventar hinzufügen und Lizenzen verwalten zu können, müssen Sie für eigene Importe durch ein Inventarisierungstool sorgen (wie etwa durch den lokal auf der Instanz installierten FlexNet-Inventarisierungsagenten; häufig wird dieser im Basis-Image konfiguriert, aus dem die Cloud-Geräte instanziiert werden).
    Tipp: Der erweiterte Azure-Connector verlangt keine Aktualisierung Ihrer FlexNet Beacon-Installationen. Das Connector-Update wird über die Aktualisierung der Inventarisierungsstationsrichtlinie auf Ihren vorhandenen Inventarisierungsstationen automatisch verteilt. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass Sie das frühere Microsoft AzureRM-Modul des PowerShell-cmdlets manuell deinstallieren und stattdessen das aktuelle Az-Modul installieren. Das ist nicht nur die beste Vorgehensweise, um die Lizenzmodelle für den Azure-Hybridvorteil verfolgen zu können, sondern auch, weil das ältere Modul von Microsoft nicht mehr unterstützt wird. (Sie können sich den besten Zeitpunkt für ein Upgrade dieses Microsoft-Moduls selbst aussuchen, da das frühere Modul mit den früheren Funktionen [nur ohne die künftigen Erweiterungen] weiterhin mit der aktualisierten Inventarisierungsstation und dem aktualisierten Azure-Connector verwendet werden kann.)

FlexNet Manager Suite (Standortgebundene Implementierung)

2021 R1