Registrierkarte „Compliance“

FlexNet Manager Suite 2019 R2 (On-Premises Edition)

Die Compliance gibt an, ob Ihre Nutzung der Software den Bedingungen Ihrer Softwarelizenz entspricht, insbesondere, ob der Gesamtverbrauch die Anzahl der gekauften Berechtigungen nicht übersteigt. Auf dieser Registerkarte wird Ihr Status in drei Bereichen zusammengefasst:

  1. Der Bereich Verbrauchsdetails besteht aus diesen drei Karten:
    • Die Karte Zuletzt aktualisiert zeigt Uhrzeit und Tag (zum Beispiel „Heute“) oder Datum der letzten Compliance-Berechnung an.

    • Der Karte Compliance-Status können Sie den Compliance-Status und die Ursache der potenziellen Gefährdung (falls zutreffend) für diese Lizenz entnehmen.
    • Die dritte (unbenannte) Karte zeigt (je nach Lizenztyp) geeignete Summen aller Zuordnungen, der Nutzung, des Rohverbrauchs, des Spitzenverbrauchs, der Rohinstallationen, der PUR-Einsparungen, des berechneten Verbrauchs, des angepassten Verbrauchs und der Wartung aus Käufen an.
  2. Dem Abschnitt Berechtigungen und Verbrauch, in dem die von Ihnen erworbenen Berechtigungen mit den insgesamt verbrauchten Berechtigungen (Verbrauchte Berechtigungen) verglichen werden. Die Details zu den Berechtigungen und dem Verbrauch werden durch eine einfache arithmetische Ansicht dargestellt. Wenn Ihnen zusätzliche Berechtigungen zur Nutzung zur Verfügung stehen, wird das Ergebnis für Verfügbare Berechtigungen als grüner Balken angezeigt. Wenn jedoch der Verbrauch die verfügbaren Berechtigungen überschreitet, wird die Unterdeckung als roter Balken angezeigt.
    Anmerkung: Dieser Abschnitt wird für Lizenzen vom Typ Site (Lizenztyp) und Enterprise (Lizenztyp) nicht angezeigt und hat für Lizenzen vom Typ „IBM PVU“ (unten beschrieben) ein Sonderformat.
  3. Der Abschnitt Berechtigungslimits zeigt die Regel für Berechtigungslimits an, die steuert, wie die Lizenz gekennzeichnet wird, wenn der Verbrauch die erworbenen Berechtigungen übersteigt. Ein Wert von Unbegrenzt oder Vorbehaltlich True-Up bedeutet, dass diese Lizenz nicht als Potenziell gefährdet angezeigt werden kann. Außerdem müssen Sie bei der Einstellung Vorbehaltlich True-Up am Ende der jeweiligen Systemvermessungsperiode Käufe tätigen, um den Zeitraum einer überzähligen Nutzung rückwirkend zu decken. Bei den meisten Lizenzen wird Wie gekauft angezeigt, wobei eine Lizenz Potenziell gefährdet ist, wenn der Verbrauch die erworbenen Berechtigungen übersteigt.

    Dies ist ein aktives Steuerelement, nicht einfach nur ein Statusbericht. Weitere Informationen finden Sie unter Berechtigungslimits.
Die hier angezeigten Verbrauchszahlen basieren auf der letzten Compliance-Berechnung des zuletzt importierten Inventars. Per Voreinstellung importiert der nächtliche Lauf des Lizenzabgleichs die neuesten Inventardaten und führt die Compliance-Berechnungen durch. Uhrzeit und Datum der Compliance-Berechnung werden auf der Karte Zuletzt aktualisiert und ganz oben rechts in der Titelleiste für FlexNet Manager Suite angezeigt. Sofern nicht anders angegeben, ist die Uhrzeit die ihrer lokalen Zeitzone. (Vor der ersten Compliance-Berechnung für eine neue Implementierung zeigt die Karte Der Verbrauch wurde noch nicht berechnet. an.)
Tipp: Änderungen, die Sie in der Weboberfläche von FlexNet Manager Suite nach dem nächtlichen Abgleich vornehmen, aktualisieren die Verbrauchszahlen auf der Registerkarte Compliance nicht. Wenn Sie Änderungen vorgenommen haben, ist es daher möglich (und normal), dass sich die hier angezeigten Gesamtverbrauchszahlen von der Summe unterscheiden, die auf der Registerkarte Verbrauch angezeigt wird. Das kann in manchen Fällen einfach auf später erfolgte Änderungen hinweisen. Die Werte auf beiden Registerkarten werden beim nächsten nächtlichen Abgleich synchronisiert. Bis dahin kann ein Vergleich der Zahlen auf beiden Registerkarten helfen herauszufinden, ob die jüngsten Änderungen den beabsichtigten Effekt haben.

Warum ist die Lizenz-Compliance nicht bekannt?

Jede Lizenz, für die Informationen fehlen, die für die Compliance-Berechnungen erforderlich sind, wird auf dieser Registerkarte mit dem Compliance-Status Unbekannt (und in der Kartenansicht auf der Seite der Lizenzzusammenfassung als Unvollständige Lizenz) angezeigt. Der wichtigste Grund hierfür ist ein unvollständiges Softwareinventar. Lizenzen vom Typ „Microsoft Server Core“ und „Microsoft Server Processor“ etwa erfordern die Anzahl der Threads und Kerne bzw. Prozessoren aus dem Hardware-Inventar. Einige Inventarisierungstools enthalten diese Details nicht (z. B. stellten Microsoft SMS und SCCM vor der Version von 2012 keine Informationen über Kerne bereit, und Threads fehlen ggf. aus diversen Quellen). Da die Lizenz-Compliance ohne diese Informationen nicht genau berechnet werden kann, erhält die Lizenz den Status Unbekannt (es sei denn, die Lizenz ist bereits potenziell gefährdet). Weitere Ursachen für eine unbekannte Lizenz-Compliance finden Sie unter Compliance-Status.

Fehlende Werte für Kerne, Prozessoren, Sockel und Threads können dazu führen, dass manche Lizenztypen mit dem Compliance-Status Unbekannt angezeigt werden. Ein nützlicher erster Schritt besteht in diesem Fall darin, die Registerkarte Verbrauch auf Warnmeldungen zu einzelnen Computern zu überprüfen, die die Verbrauchsberechnungen blockieren.

Spezielle Ergebnisse für IBM PVU-Lizenzen

Bei IBM PVU-Lizenzen können Sie auf zwei verschiedene Weisen vorgehen:
  1. Sie können eine Verbindung zum ILMT nutzen, um die Ergebnisse der Berechnungen des Punkteverbrauchs durch das IBM-Tool zu importieren. Dies ist die Standardvorgehensweise. Bei dieser Vorgehensweise erstellt auch FlexNet Manager Suite Lizenzdatensätze, um die im ILMT repräsentierten Lizenzen abzubilden. Wenn verbrauchte Punkte vom ILMT importiert werden, zeigt die Registerkarte Compliance für alle diese Lizenzen die verbrauchten Punkte folgendermaßen aufgeschlüsselt:
    • Spitzenverbrauch vom ILMT: die Summe der regionsbasierten Spitzenwerte innerhalb der Berichtsperiode wie vom ILMT berechnet.
    • Aktueller Verbrauch von anderen Quellen: die jüngsten Ergebnisse (wie am letzten Abgleichsdatum ermittelt, das rechts oben in der Weboberfläche angezeigt wird) von allen anderen Quellen, die mit dieser IBM PVU-Lizenz verbundenes Inventar melden. Generell werden diese Ergebnisse als Full-Capacity-Punkte betrachtet, da andere Quellen in der Regel von IBM nicht für Sub-Capacity-Berechnungen zugelassen werden. Wenn Sie jedoch über Sondergenehmigungen verfügen und auf der Registerkarte Nutzungsrechte und Regeln unter Rechte auf virtuellen Computern und Hosts beide Optionen, Sub-Capacity-Lizenzberechnung verwenden, wenn verfügbar und Sub-Capacity-Lizenzierung auch für andere Quellen, nicht nur für genehmigte IBM-Tools zulassen, aktiviert haben, kann diese Zahl auch Sub-Capacity-Berechnungen für virtuelle Computer enthalten. (Es empfiehlt sich dringend, alle Sondergenehmigungen zu dokumentieren, indem Sie auditkonforme Nachweise auf der Registerkarte Dokumente dieser Lizenzeigenschaften hinterlegen.)
  2. Sie können FlexNet Manager Suite im „PVU-Modus“ verwenden und es dadurch für Sub-Capacity-Lizenzberechnungen zuständig machen, die sich auf das durch FlexNet-Inventarisierungsagenten erfasste Inventar stützen. Diesen Modus aktivieren Sie, indem Sie das Kontrollkästchen Häufige Hardwarescans für IBM PVU-Lizenzberechnungen durchführen markieren (gehen Sie zu Ermittlung & Inventarisierung > Einstellungen und blättern Sie nach unten zum Abschnitt IBM PVU-Scans). Verwenden Sie diese Einstellung nur, wenn Sie sich eine abweichende Lizenz von IBM gesichert haben, die die Nutzung von FlexNet-Inventarisierungsagent als Inventardatenquelle anstelle von IBM-Tools zulässt (weitere Informationen finden Sie im Kapitel Sub-Capacity Licensing with IBM PVU des Themas FlexNet Manager Suite System Reference, das über die Startseite der Onlinehilfe verfügbar ist). Nur in diesem Modus enthält die Registerkarte Compliance für IBM PVU-Lizenzen den zusätzlichen Abschnitt Verbrauch nach Region für Sub-Capacity-Lizenzen.
    Tipp: Unter einer Sub-Capacity-Lizenz versteht man eine Lizenz, bei der die Berechnung von PVU-Punkten für virtuelle Computer (die in der Regel nicht die volle Kapazität ihrer Host-Server nutzen) auf den Eigenschaften des virtuellen Computers basiert anstatt auf denen seines Hosts. Eine einzelne Lizenz kann durch Ihre Auswahl der Optionsfelder im Abschnitt Rechte auf virtuellen Computern und Hosts auf der Registerkarte Nutzungsrechte und Regeln der Lizenzeigenschaften entweder auf Full-Capacity- oder auf Sub-Capacity-Berechnung gesetzt werden. Wenn Sie sich entscheiden für:
    • Sub-Capacity-Lizenzberechnung verwenden, wenn verfügbar und Sie außerdem häufige Hardwarescans aktiviert haben, wie es Ihre von IBM erhaltene abweichende Lizenz vorschreibt, wird der spezielle, unten beschriebene Abschnitt Verbrauch nach Region angezeigt.
    • Immer Full-Capacity-Lizenzberechnung verwenden wird der spezielle Abschnitt für diese Lizenz nie angezeigt, denn er bezieht sich nur auf die Ergebnisse von Sub-Capacity-Berechnungen.
IBM teilt den Planeten in drei Regionen auf, in denen der Verbrauch getrennt berechnet werden muss (um eine der Sonne folgende Migration von Lizenzen zu unterbinden). Für jede Region zeigt FlexNet Manager Suite in diesem Modus zwei Sätze von Werten an:
  • Spitzenverbrauchswerte für jede Region zusammen mit UTC-Angaben für Datum/Uhrzeit, zu der der Spitzenverbrauch aufgetreten ist (diese Spitzenverbrauchswerte nutzt IBM zum Ermitteln des Lizenzverbrauchs und der Verbindlichkeiten).
  • Werte für den aktuellen Verbrauch, der normalerweise unter dem Spitzenverbrauch liegt. Diese Werte dienen nur der Information und zeigen, wie stark der Lizenzverbrauch seit dem Messen des Spitzenverbrauchs schwankt.
Um nicht relevante Informationen zu reduzieren, können Sie jeden Abschnitt auf der Registerkarte Compliance einzeln schließen (bzw. auszublenden).
In jedem Fall berechnet FlexNet Manager Suite neben den Ergebnissen für die drei Regionen auch den Verbrauch (Höchstwert und aktuellen Wert) für inventarisierte Geräte, die noch keiner Region zugewiesen wurden, aber über ihren lokal installierten FlexNet-Inventarisierungsagenten Inventar melden. Wenn ein Spitzenverbrauch für Geräte berechnet wird, die noch nicht korrekt verwaltet werden, kann das darauf hinweisen, wie ungenau die regionalen Ergebnisse sind, daher sollten Sie diese Geräte so schnell wie möglich einer Region zuweisen. In der auf die Zuweisung folgenden Lizenz-Compliance-Berechnung werden rückwirkend neue Spitzenwerte berechnet, so als wenn die inventarisierten Geräte schon im gesamten Berichtszeitraum zu der Region gehört hätten, der sie neu zugewiesen wurden. Es hat sich bewährt, den Wert für Mit keiner Region verbundene Geräte immer auf null zu halten, sodass alle Sub-Capacity-Berechnungen in eine der drei von IBM vorgegebenen Regionen fallen.
Tipp: Die Zuweisung zu einer Region erfolgt in zwei Schritten:
  1. Als Vorbereitung müssen Sie einige Ihrer Unternehmensgruppenstandorte den von IBM definierten Standardregionen zuweisen (gehen Sie zu Unternehmen > Standorte).
  2. Achten Sie darauf, dass Sie für jedes inventarisierte Gerät, das als Host für PVU-lizenzierte Software fungiert, die Registerkarte Zuständigkeit in den Eigenschaften des inventarisierten Geräts verwenden, um jedes Gerät einem entsprechenden Standort zuzuweisen, der in die richtige Region fällt.
Um kurz die Regionszuweisungen für eine bestimmte IBM PVU-Lizenz zu überprüfen, wechseln Sie auf die Registerkarte Verbrauch der Lizenzeigenschaften und blenden Sie die Spalten IBM-Region und Standort ein, um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wo jedes Verbrauch generierende Gerät zu finden ist. (Sie können auch nach den nicht zugewiesenen Geräten filtern, da diese keinen Wert für die Region aufweisen.)

Neben den Sub-Capacity-Ergebnissen berücksichtigen die von IBM für die Lizenzierungskosten verwendeten Spitzenwerte alle Geräte (in jeder Region), die bei „Full-Capacity“ berechnet werden (normalerweise, weil Sie weder FlexNet-Inventarisierungsagent noch IBM-Tools als Inventardatenquelle für diese Geräte verwenden). Für Full-Capacity-Berechnungen von anderen Inventardatenquellen wird kein Verlauf aufgezeichnet. Dieser Verbrauch entspricht immer dem Ergebnis des jüngsten Imports und der jüngsten Compliance-Berechnung, sodass hier keine Datumsangaben/Uhrzeiten erforderlich sind. In dem höchst ungewöhnlichen Fall, dass Sie über eine Genehmigung von IBM verfügen, zur Sub-Capacity-Berechnung (anstatt zur Full-Capacity-Berechnung) andere Werkzeuge als die IBM-Tools oder FlexNet Manager Suite einzusetzen, hat es sich bewährt, einen Nachweis Ihrer Vereinbarung in Form von Dokumenten auf der Registerkarte Dokumente dieser Lizenz zu hinterlegen. Daraufhin können Sie das Kontrollkästchen Sub-Capacity-Lizenzierung auch für andere Quellen zulassen als... markieren (das Sie im Abschnitt Rechte auf virtuellen Computern und Hosts auf der Registerkarte Nutzungsrechte und Regeln dieser Lizenzeigenschaften finden). Wenn keine Full-Capacity-Ergebnisse zur Verfügung stehen, wird der Abschnitt Aktueller Full-Capacity-Verbrauch von anderen Datenquellen natürlich ausgeblendet, und alle Sub-Capacity-Ergebnisse aller Quellen werden in den oben erwähnten regionalen Ergebnissen zusammengefasst.

Der Gesamtwert Spitzenverbrauch seit Datum entspricht schlicht der Summe aller Werte, die im Abschnitt Verbrauch nach Region angezeigt werden (historische Spitzenwerte für Sub-Capacity und aktueller Vollverbrauch nach Region summiert). Vorausgesetzt, dass Ihre Werte für Keiner Region zugewiesene Geräte bei null bleibt, ist das Ihr Verbrauch an PVU-Punkten und wahrscheinlich die Zahl, die IBM als Grundlage für die Berechnung Ihrer Lizenzgebühren verwendet (diese unterliegt natürlich möglichen zukünftigen Erhöhungen der beitragenden Spitzen- und Vollverbrauchswerte).

Einzelne Steuerelemente

Informationen zu den einzelnen Steuerelementen/Feldern sowie Einzelheiten zu ihrer Bearbeitung sind im nachstehenden Themenverzeichnis aufgeführt.
Anmerkung: Die Steuerelemente in dieser Registerkarte variieren je nach Lizenztyp. Bei bestimmten Lizenztypen sind einige der unten aufgeführten Steuerelemente auf der Registerkarte Compliance nicht verfügbar.